19. – 21. JuliKarlstadt a. Main

Backstage – ein Festival im Festival

Wir tun, was wir können – aber es muss auch Spaß machen!

Das fängt schon nicht so gut an. Die tolle Runddachbühne, die wir organisiert haben, erlebt aufgrund eines Montagefehlers des Bühnendachverleihers den Festivalbeginn nicht, weil sie schon vorher zusammenbricht. In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag müssen alle eine Nachtschicht einlegen, den Müll abbauen und in aller Eile ein neues Bühnendach improvisieren. Trotzdem ist in den Tagen im Backstage die Stimmung gut. Irgendwie freuen sich alle besonders wieder dabei zu sein. Zum Aufwachen hat einer der tontechnisch versierten Helfer seinen zum Partylaster umfunktionierten LKW aufgestellt und weckt die Crew morgens mit ohrenbetäubendem Hells Bells von ACDC.

Auch wenn die Zahlen von 1998 einigermaßen passabel waren, der Sonntag ist nicht zu halten. Das ist nach der Erfahrung im Vorjahr klar! Kaum Gäste tagsüber und ein katastrophaler Abbau, weil viele Helfer nicht wie sonst am Sonntag mithelfen konnten. Die meisten mussten ja bereits am Montag wieder zur Arbeit oder in die Schule. Zurück also zu einer Schmalspurvariante Freitag ab 19.00 Uhr, Sa ab 18.00 Uhr, insgesamt 11 Bands. Das ist nicht schlecht, und Embryo, ein Festival-Original, das seinen 30. Bandgeburtstag bei uns feiert, soll das Woodstock-Feeling in Karlstadt aufleben lassen. Sie versuchen´s mit zweistündiger Verspätung – es gelingt aber nicht so recht. Am Timing müssen wir eben auch noch arbeiten. Aber wir sind endlich wieder richtig in den schwarzen Zahlen – und das gar nicht mal so schlecht. Immerhin 2000€ bleiben hängen!

Obwohl das Wetter Mist ist, nur 18- 20°C, nachts runter bis auf 12°C. Doof, dass es nach der Schwitzorgie im letzen Jahr jetzt die erste Dusche im Backstage gibt. Dafür können die Bands sich neuerdings vor ihrem Auftritt offiziell in einer Umkleide in Form eines Bauwagens vorbereiten. Und wir haben die erste richtige StageCrew und vergleichbaren Festivals damit einiges voraus:

Das tollste Backstage aller Zeiten! Unvergleichlich! Bester Service, super technische und organisatorische Betreuung! Ausgezeichnetes Catering! Super nette Leute! Wir kommen jederzeit gerne wieder! Wenn man jedes Jahr wieder solche Komplimente hört, von Leuten, die es wissen müssen, da kann man schon ein kleines bisschen stolz sein! Schließlich liegt es ja an unserer Liebe zu unserem Festival und es macht seinen besonderen Flair aus, dass nie nur entscheidend war, was auf dem Platz vor der Bühne passiert, sondern auch für die Gäste und uns Helfer ein Fest draus wird. Kein Besucher wird sich so recht vorstellen können, wie viel Aufwand an Koordination, Kommunikation und Arbeit das macht. Die Devise: jedes Jahr ein Bauzaun mehr, sagt für die Eingeweihten eigentlich schon alles. Seit das Festival wächst, wächst auch das Backstage.

Beim ersten U&D reichte noch ein Fleckchen Wiese für das Team und die Musiker direkt hinter der Bühne, vielleicht 20m2 Platz. Mehrere hundert Quadratmeter umzäunter Fläche sind es heute, zu der man von den „Securities“ nur mit dem magischen Pass Zutritt bekommt. Mindestens fünf Bauwägen, drei Holzbuden der Stadt, ein Bürocontainer, ein großes Küchenzelt, Zeltpavillons, große Mannschaftszelte für die Helfer, Kühlwagen, Wohnwägen und einiges mehr muss rein passen! Für Dutzende von Helfern, die Bands mit ihrem Equipment und alles sonstige benötigte Material braucht man einfach genügend Platz!

Die unterschiedlichsten Verantwortlichen wuseln vor und während des Festes hin und her. Das Festivalbüro ist das organisatorische Herzstück, die Kasse hat die finanziellen Fäden in der Hand. Die Bandbetreuung koordiniert alles rund um die Musiker. Die Infobude erfüllt ihre Doppelfunktion, zum Festivalgelände hin die Information der Besucher und den Verkauf von CD´s und Merchandise-Produkten der Bands, ins Backstage die Betreuung und Koordination von Helfern, Material und der Händler auf dem Festivalgelände. Im Catering werden alle U&Dler und die Künstler mit Speisen und Getränken versorgt. Im hinteren Bereich schlafen die Leute des Organisationsteams in Zelten und Wohnwägen. Kurz gesagt: in der heißen Phase des Festivals zwischen Auf- und Abbau wohnen und arbeiten wir U&Dler auf dem Platz!