19. – 21. JuliKarlstadt a. Main

An die Öffentlichkeit: U&D im WWW

Vom plakatierten Auto und anderen Maßnahmen

Schon im Vorfeld arbeitet das U&D-Team diesmal fieberhaft an zusätzlichen Vorbereitungen. Mit Einzug des WWW in immer mehr Haushalte seit Mitte der Neunziger Jahre war irgendwann klar: eine Webseite muss her! & und ß im Namen, das war schon die erste Hürde um einen Domainnamen zu finden. Und das erste Umsonst & Draußen mit dieser Idee waren wir auch nicht. Nach langem hin und her hatte dann aber einer die zündende Idee: www.umsonstunddraussen.de einfach, das „und“ ausgeschrieben und alles am Stück – unsere Webseite hatte ihren Namen! Und wir finden jemand, der sich schon damals in der Anfangsphase des Internet mit Domains, Server, Webseiten und dem ganzen neuen Kram auskannte. Im April geht also unsere erste Homepage online!

Irgendwie ist trotzdem der Wurm drin. Das Wetter ist diesmal noch ungemütlicher, 14-15°C und nachts knapp 10°C. Die Helfer bekommen Buttons zum Anstecken, aber noch immer fehlt im Backstage etwas Struktur, den Bratwurstverkauf haben wir wieder gecancelt, wir haben einfach immer noch zu wenig Leute. Dafür ist die technische Ausgestaltung mittlerweile auf dem gesamten Gelände ausgeklügelt: es gibt fließend Wasser! Leider nicht nur aus dem Hahn, sondern auch von oben! Dass für die zwei Tage allerdings die Musikauswahl optimiert wurde, macht vieles wett! Zwar ist das U&D immer noch Plattform für einige Nachwuchsbands, aber das Programm wird bunter und nicht nur der Headliner funktioniert diesmal. Gummistiefel, Regencape und warme Klamotten gehören zur Optimalausstattung des Festivalbesuchers. Es sind nicht so viele wie wir uns gewünscht, aber viel mehr als wir bei dem Schietwetter erwartet haben. Ungeachtet dessen ist die Stimmung unter den Festivalbesuchern bombastisch, eine Live-Webcam streamt auf unserer ersten eigenen Homepage! Es scheint jedoch noch Leute zu geben, die nicht online sind: Sonntagmorgen jedenfalls stehen zwei gerade angereiste Festivalbesucher vor der Infobude und fragen, ob denn das Festival schon vorbei sei? Unsere Öffentlichkeitsarbeit könnte also offensichtlich noch optimiert werden.

Denn wer veranstaltet, muss auch einladen. Am Anfang war das noch überschaubar, man hing Plakate auf, gab eine Mitteilung an die örtliche Tageszeitung, die einschlägigen Kultur- und Veranstaltungsmagazine heraus und verteilte Flyer auf ähnlichen Veranstaltungen. Hört sich einfach an.Plakat, Flyer, Anzeige und Pressetext mussen aber entworfen, der Entwurf in Druck gebracht werden und für die Verteilung brauchte man jede Menge Leute. Im Umfeld des U&D gab es im Laufe der Jahre und seit Beginn zum Glück auch zu verschiedenen Graphikern, Gestaltern, Textern und Druckereien gute Kontakte. Weil die immer wieder wechselten, brauchte es noch bis 2003, also einige Jahre, bis wir für Logo, Plakate und Programmhefte, sowie die jetzt neu dazugekommene Webseite endlich ein einheitliches und feststehendes Design gefunden hatten.

Der Beginn des Internetzeitalters scheint heute schon lange, lange her, tatsächlich hat sich in nicht einmal zwei Jahrzehnten, die Struktur der Informationsverbreitung vollkommen geändert. Mittlerweile sind MySpace und Facebook für die Musik- und Veranstaltungsbranche praktisch obligatorisch und das U&D zog 2009 bzw. 2010 mit. Die Verbreitung unserer Message, die Einladung zum Festival, ist damit natürlich in gewissem Sinne leichter geworden. Wir erreichen breitflächig unsere Zielgruppe auf ihrer Kommunikationsebene, unabhängig von regionalen Bezügen. Für die Helfer und Organisatoren des U&D heißt das aber deshalb wie immer: in jedem Falle mehr Arbeit!

Die neuen Kommunikationswege haben die traditionelle Öffentlichkeits- und Pressearbeit nicht ersetzt, sondern existieren parallel. Dauerhaft werden Leute gebraucht, die die Seiten der sozialen Netzwerke mit News, Bildern und Kommentaren versorgen und die Kontakte, sowie Daten auf unserer Webseite pflegen. Druckerzeugnisse müssen trotzdem raus. Also braucht´s jedes Jahr Plakate, Programmhefte und Pressetexte, die einer entwerfen, schreiben und drucken oder den einschlägigen Zeitungen und Zeitschriften zur Veröffentlichung übergeben muss. Wie immer werden mindestens ein Dutzend Teams in den letzten Wochen vor dem Festival gebraucht, die in den Dörfern und Städten bis zu 70 km rund um Karlstadt plakatieren und Programmhefte und alle Helfer, um auf anderen Konzerten und Festivals unsere Werbung zu verteilen. In der Kunst des Plakatierens sind wir mittlerweile routiniert. Das plakatierte Auto zum 19.U&D darf man wohl neben der einige Jahre früher tapezierten Brücke als originellste Plakatieraktion im ganzen Land erwähnen! Beide natürlich an werbewirksamster Fläche einer Bundesstraßenkreuzung in Karlstadt.